Chronik

Wer waren die Gründer, die diesen Verein 1880 in Mintraching ins Leben gerufen haben? Wir wissen es leider nicht, da schriftliche Unterlagen erst ab 1. Januar 1927 vorliegen. Ein Stempelaufdruck in diesem Protokollbuch besagt, dass der Verein damals mit Namen „Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Diana 1880“ hieß. 

Die Bestandsaufnahme aus dem Jahre 1927 lautete also:

Vorstand:                      Hans Marchsreiter

1. Schützenmeister:      Karl Pleyer

2. Schützenmeister:      Franz Holzer    

Schriftführer:                Theodor Eser

Kassier:                        Ludwig Schiller

Materialverwalter:         Karl Weitzenbeck jun.

Folgende Mitglieder sind noch zu erwähnen:

J. Eigenstetter

K. Weitzenbeck sen.

L. Kammermeier

E. Lorenz

J. Saller

G. Neumüller

A. Bachsteffel

R. Steimmer

A. Baumann

M. Eichenseher

Viele Mitglieder hatte die Gesellschaft nie, maximal 25; denn It. Satzung konnte nur einer aufgenommen werden, wenn alle Mitglieder dafür gestimmt hatten.

Jene vorgenannten 16 Männer waren es also, die damals die Schützengesellschaft Diana verkörperten. Man muss sagen: Männer und Schützen mit Selbstvertrauen und Unternehmungsgeist. Denn sie beschlossen für 5. Juli 1930 aus Anlass des 50 Jährigen Bestehens ein Jubiläumsschießen mit Fahnenweihe, obwohl der Kassenabschluss vom 14. 04. 1930 nur einen Barbestand von RM 143,08 aufwies. 

Die Einnahmen aus diesem Fest, das unter der Schirmherrschaft von Prinz Alfons gestanden hatte, betrugen RM 4278, 78 und die Ausgaben RM 4271,10, so dass die ganze Mühe mit einem Reingewinn von RM 7,68 belohnt wurde. Doch die damals angeschaffte und geweihte Fahne ist für die Diana Schützen bis heute das älteste Vereinssymbol, das sie besitzen, und das wussten diese auch zu schätzen. Infolge des Umstandes nämlich, dass im 3. Reich auf Grund des Verbotes jeglicher Vereinsausübung und in den Wirren der Nachkriegszeit die Fahne zur Rettung in einem Hohlboden versteckt war, wurden ihr Samt- und Seidenstoff stark angegriffen.

Ausgeschossen wurden bei den Schießabenden immer Ehrengaben, die der beste Blattl-Schütz gewann. Vielleicht mag auch die Art der Preise interessieren, die ja immer aufgeschrieben wurden: ein Waschgeschirr, Geflügelschere, Taschenmesser, Kaffeeservice, Fahrradmantel mit Schlauch und viele andere nützliche Gebrauchsgegenstände, aber auch Wein, Likör und Gebäck, wobei der Chronist in Klammer immer festhielt: „gleich verzehrt und getrunken worden“. Man sieht, dass solche Sachen bereits damals nicht „gerettet“ werden konnten. Einmal heißt es wörtlich ohne Namenserwähnung: „ein ganz gut Gebauter hat einen dicken Geldpreis gestiftet (es waren 25,-RM).“ Ausgeschossen wurden auch Leistungsnadeln: so zum Beispiel gab es 1937 von den Nadeln des Landesjubiläumsschießens beim Oktoberfest 11 goldene, 7 silberne und 2 bronzene. Die Schießabende fanden immer von November bis März statt; bei durchschnittlich 14 Schützen gab es stets Einnahmen von 2,- bis 2,50 RM.

Als denkwürdigen Tag beschreibt der Chronist den letzten Schießabend vom 14. März 1940, obwohl damals eigentlich nicht viel niedergeschrieben wurde. Genau heißt es da: „Mitten bei der schönsten Unterhaltung nach dem Königsschießen kam die Schreckensnachricht, dass soeben die Pfatter übergelaufen sei.“ Im Nu war es aus mit dem Feiern.

Weiterhin wird noch geschildert, dass in der selben Nacht ein ungeheurer Sturm gewütet hat, der viele Häuser abgedeckt, und viele Bäume entwurzelt hatte.

Mit der Dauer des 2. Weltkrieges lässt auch bei der Diana die Zahl der Schützen und Schießabende nach und am 04. März 1943 wird mit einem Winterhilfswerkschießen der Schießbetrieb endgültig eingestellt.

Auch die Diana stand dann nach Kriegsende vor einem Wiederaufbau. Nach 61/2-jähriger Vereinsruhe findet am 24. November im Gasthaus Brückl auf Veranlassung des damaligen Vorstands Franz Holzer eine Versammlung zur Wiedereröffnung der Schießabende statt. Neben den alten Schützenbrüdern waren damals viele junge Interessenten anwesend. Am 07. Dezember 1949 startete der erste Schießabend – geschossen wird mit einer Armbrust. Erst im Januar 1950 geben dann die Alliierten das Luftgewehr für den Schießsport frei, so dass am 12. Januar 1950 das erste Schießen wieder mit dem Luftgewehr stattfand. Erster Schützenkönig nach dem Kriege wurde Willi Geser.